Bildungskürzung und Zukunftsangst

Autorenschaft: Fachschaft Institut für Medienforschung

Das Institut für Medienforschung befürchtet finanzielle Kürzungen. Die Studierenden des Studiengangs Kommunikations- und Medienwissenschaften sind besorgt und protestieren.
Durch zukünftig fehlende 140.000 € vermuten Studierende und Lehrende ein Zusammenbrechen des bisherigen Lehrbetriebes, der mit nur noch 2,5 Lehrstellen für über 200 Studierende nicht erhalten werden kann. Die Konsequenz: Weniger Lehrende müssen sich auf mehr Studierende konzentrieren, die Qualität des Studiengangs leidet.
Trotz der starken Beliebtheit des Studienfaches in Mecklenburg-Vorpommern – mit ca. 600 Bewerberinnen pro Semester – dürfen zukünftig nur noch 30 statt 60 Erstsemester das populäre Fach studieren. Der NC des Faches konnte aufgrund der hohen Nachfrage nicht gesenkt werden. Eine unverständliche Entscheidung von Seiten der Verantwortlichen, finden die gesamte Fachschaft und das Institut, das eigentlich den Ausbau des Studienganges zum Erstfach im Sinn hatte. Frustration herrscht bei den engagierten Medienwissenschaftlerinnen nicht nur durch das Distance-Learning, jetzt drohen durch die Kürzungen zusätzlich Einschränkungen in der kreativen Rostocker Medienlandschaft.
Entscheidende Kooperationen wie mit dem „FiSH Festival“, Rostocks offenem Fernsehkanal „RokTV“ oder dem Radiosender „LOHRO“ sind von den Kürzungen bedroht und die Möglichkeiten, sich als Studierender der Kommunikations- und Medienwissenschaften beruflich als auch kulturell in Rostock zu etablieren, schwinden erheblich. Die Universität plädiert für ein freies, interessengeleitetes Studium, will studierende Eltern unterstützen und Diversität zelebrieren. Um den Studiengang für alle fair zu gestalten, werden die nötigen Gelder jedoch bald fehlen. Eine fortschrittliche Universität ohne fortschrittliche Medienwissenschaft? Das geht nicht, sagen Studierende, Institut und Sympathisantinnen.
Derzeit arbeiten das Institut und die Leitung der Philosophischen Fakultät eng mit den Studierenden und deren hochschulpolitischen Gremien wie dem AStA und dem StuRa an einer langfristigen Lösung. Die Universitätsleitung und das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommerns zeigen sich allerdings wenig hilfsbereit, obwohl eben diese für die Qualitätssicherung der Hochschulbildung verantwortlich sind. Dennoch versucht der FSR KoMeT alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Ausfinanzierung des Instituts für Medienforschung in den Grundhaushalt der Universität einzubringen.
Letzten Dienstag (07.07.2020) veranstaltete der Fachschaftsrat gemeinsam mit vielen enthusiastischen Studierenden eine Kundgebung auf dem Universitätsplatz, verbunden mit einem kreativen, protestvollen Schilderwald. Unterstützung erhält der FSR KoMeT nicht nur von anderen Fachschaftsräten, sondern auch von der Juso-Hochschulgruppe.
Der Protest und das Engagement der Studierendenschaft zeigten erste Resultate. Die Uni-Leitung stimmte dem Kompromiss vom Dekan der Philosophischen Fakultät zu, sodass das kommende Uni-Jahr wie gewohnt starten kann. Diese kurzfristige Lösung wird jedoch kaum über zwei Semester hinausragen, weshalb die Mitglieder des FSR weiterhin versuchen Druck auf das Land auszuüben. Vor allem über den Instagram-Kanal des KoMet wird weiterhin versucht Transparenz zu schaffen, um weitere Unterstützer*innen zu gewinnen.

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