von Joanna Fackendahl // Fotos Jonathan Andreas
In einer Zeit, in der Konsum und Wegwerfkultur oft die Oberhand haben, erlebt eine Initiative einen bemerkenswerten Aufschwung: Zu-verschenken-Schränke. Diese kleinen Schränke, gefüllt mit gespendeten Gegenständen, ermutigen Bürgerinnen und Bürger dazu, Dinge weiterzugeben, die sie nicht mehr benötigen, anstatt sie wegzuwerfen. Dieses Konzept erobert nicht nur unsere Straßen, sondern auch die Herzen der Menschen, indem es Gemeinschaftssinn und Nachhaltigkeit fördert.
Die Idee der Zu-verschenken-Schränke ist simpel, aber wirkungsvoll: Bürgerinnen und Bürger stellen kleine Schränke an öffentlichen Plätzen auf, wie beispielsweise vor ihren Häusern oder in Parks. Diese Schränke sind für jeden zugänglich und werden mit Gegenständen gefüllt, die kostenlos mitgenommen werden können. Von Essen über Bücher bis hin zu Haushaltsgegenständen ist die Vielfalt der angebotenen Artikel erstaunlich. Das Wichtigste: die Schränke bringen nicht nur materielle Vorteile, sondern fördern auch den sozialen Zusammenhalt. Sie schaffen einen Ort des Austauschs und der Solidarität, wo Menschen nicht nur Dinge, sondern auch Geschichten teilen.
Diese Initiative trägt auch dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren, indem sie die Lebensdauer von Gegenständen verlängert und die Menge an Abfall verringert wird. Indem die Menschen Dinge weitergeben, die sie nicht mehr benötigen aber trotzdem noch intakt sind, wird die Produktion neuer Gegenstände reduziert, was wiederum den ökologischen Fußabdruck verringert. Allerdings können diese Schränke auch schnell verwahrlosen und das aus den verschiedensten Gründen. Witterung spielt hier eine große Rolle, aber auch Gegenstände, die nicht funktionsfähig sind oder denen man ihr Alter einfach ansieht. Daher ist es wichtig, dass solche Projekte von der Gesellschaft angenommen werden und dass sich engagierte Personen um diese Schränke kümmern.
Gute Beispiele in Rostock
- Alles Mögliche kannst du in der in der Friedrichstraße 23 im Kunst- und Medienhaus im 3. Stock finden. Auch lohnt es sich der Natürliche Ressourcen Rostock Telegram-Gruppe beizutreten. Hier wirst du immer informiert, wenn jemand etwas abzugeben hat, du kannst aber auch nach Dingen fragen.
- Für Bücher gibt es verschiedene Anlaufstellen. So kannst du eine Büchertelefonzelle an der Nikolaikirche finden, aber auch im Kurpark in Warnemünde. Außerdem findest du auch einen Schrank mit Büchern im Einkaufszentrum Warnow Park im Erdgeschoss.
- In Rostock findet man aber auch 3 Foodsharing Fairteiler, diese sind in der Stralsunder-Str. 8, im Pütterweg und im PWH (Doberaner-Str. 21). Um immer informiert zu sein, empfehle ich dir der Telegram-Gruppe beizutreten. Hier wird immer gepostet, was gerade wo zu finden ist.
Du siehst: Die Zu-verschenken-Schränke sind mehr als nur praktische Behälter für unerwünschte Gegenstände, sie sind ein Symbol für Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und auch sozialer Verantwortung.
Auch eine andere Art von Schränken ist besonders: Schränke mit einer „Kasse des Vertrauens“. Die Idee hinter den Schränken mit der „Kasse des Vertrauens“ ist einfach: Kundinnen und Kunden wählen die gewünschten Artikel aus dem Sortiment, legen das Geld in die dafür vorgesehene Kasse und verlassen den Laden, ohne auf die Anwesenheit eines Verkäufers angewiesen zu sein. Dieses Konzept basiert auf gegenseitigem Vertrauen zwischen dem Händler und den Kaufenden.
Doch während einige diese Schränke als die Zukunft des Einzelhandels betrachten, bleiben Sicherheitsbedenken bestehen. Denn hier besteht die Gefahr von Diebstahl, Betrug und Vandalismus. Eine mögliche Lösung zur Bewältigung der Sicherheitsbedenken bei diesen Schränken besteht in Überwachungskameras. Diese Kameras können dazu beitragen, potenzielle Diebstähle zu verhindern, indem sie das Geschehen im Ladenbereich aufzeichnen und eine Abschreckung für unehrliche Kunden darstellen. Darüber hinaus ermöglichen Überwachungskameras eine nachträgliche Überprüfung von Vorfällen und können bei der Aufklärung von Diebstählen oder anderen Vorkommnissen behilflich sein.
Gute Beispiele in Rostock
- In Gehlsdorf findest du den Schrank “Fährliebe”, dieser verkauft ansprechende Dekorationen.
- Und in Mitte steht “Quitte aus Stadtmitte”, hier kannst du Quittenmarmelade kaufen.
Was hältst du von den Schränken? Sinnvolle und nachhaltige Idee oder eher unnötiger Zeitaufwand? Teile deine Meinung mit uns in den Kommentaren. Falls du noch mehr besondere Schränke innerhalb von Rostock oder auch im Umland kennst, vervollständige diese Liste doch gern in den Kommentaren.
Hallo,
Toll dass du auf diese Schränke aufmerksam machst:) ich nutze sie auch gerne und habe mir bisher schon einige Bücher mitgenommen ^^ Allerdings fällt mir oft auf, dass vor allem sehr alte und unbekannte Bücher in diesen Schränken landen, so als wären sie nicht auf dem Flohmarkt verkauft worden und man sie loswerden möchte, aber auch nicht wegschmeißen will. Ich finde es an sich gut wenn weniger weggeschmissen wird und andere davon profitieren können, ich frage mich nur ob bei einigen dieser Exemplare noch jemand interessiert ist. Ich frage mich auch, wenn immer mehr Menschen Bücher oder anderes was sie nicht mehr brauchen, Hereinstellen, ob dann nicht immer mehr schränke benötigt werden, weil so viel gleichzeitig nicht entnommen wird? Mir zumindest scheint es zu sein, dass Schränke mittlerweile so endlos befüllt werden, dass hinter einer reihe Bücher noch eine versteckt ist, an die man dann nicht mehr rankommt und es demotiviert zum Stöbern, weil man die vordere Reihe herausräumen müsste um an die restlichen Bücher heranzukommen.
Liebe Grüße