Am 16. Juli wird es in Rostock mehr als „bunt, laut und schrill“

queer-kopf.de

Von CSD Rostock // Foto von queer-kopf.de

Am 16.07.2022 demonstriert der Rostocker Christopher Street Day zum 20. Mal für gleiche Rechte und volle Akzeptanz queerer Menschen. Unter dem Motto „20 Jahre CSD Rostock – mehr als bunt, laut und schrill“ wird die größte Demonstration des Landes durch die Rostocker Innenstadt und die KTV ziehen. Zum Jubiläumsjahr erwartet der Verein eine Rekordbeteiligung.

Jule Esteh, Vorsitzende des CSD Rostock e.V.: „Der CSD Rostock war unter den inzwischen über 100 Prides in Deutschland immer schon dafür bekannt, sehr politische Mottos zu wählen und sich auch über die Grenzen der Hansestadt hinweg gesellschaftlich einzubringen. Trotzdem werden Christopher Street Days, nicht nur in Rostock, häufig auf die drei Sachen reduziert: bunt, laut und schrill. Dass CSDs trotzdem Demonstrationen mit wichtigen politischen Forderungen sind, kommt aus unserer Sicht häufig zu kurz. Aus diesem Grund drehen wir in diesem Jahr den Spieß um und sagen: Ja, natürlich sind wir an dem Tag bunt, laut und schrill. Aber wir sind auch viel mehr als das.“

Robert Holz, Beisitzender im Vereinsvorstand ergänzt: „Die Zahlen queerfeindlicher Gewalt steigen wieder an, obwohl nur ein Bruchteil der vermuteten Dunkelziffer überhaupt erst zur Anzeige kommt. Männer, die Sex mit Männern haben, werden noch immer pauschal von der Blutspende ausgeschlossen. Dabei wird gerade jetzt wieder nach Blutspenden gerufen. Das Transsexuellengesetz gehört in dieser Form abgeschafft und das Adoptionsrecht für lesbische Mütter dringend verbessert. Es gibt noch viele Baustellen auf allen Ebenen. In Mecklenburg-Vorpommern fordern wir schon seit Jahren einen Landesaktionsplan für Gleichstellung und Vielfalt, der auch finanziell und personell untersetzt ist. Aktuell wird er seinem Namen kaum gerecht.“

Um diesen Forderungen Ausdruck zu verleihen, mobilisiert der Verein zum traditionell dritten Samstag im Juli auf den Neuen Markt, wo die Demonstration mit einem politischen Auftakt starten wird. Anschließend zieht der Zug durch die Rostocker Innenstadt und die Kröpeliner Tor Vorstadt. Ihren Abschluss findet die Demo wie schon im letzten Jahr auf der Haedgehalbinsel. Dort können sich die Demoteilnehmenden an Ständen von Vereinen, Initiativen und Einrichtungen informieren. Außerdem lockt ein Bühnenprogramm.

In den Wochen vor dem CSD Rostock lädt der Verein zu den Hansequeer Kulturwochen, die ebenfalls bereits eine lange Tradition haben. Beginnend mit dem Rathausempfang am 27. Juni und dem Hissen der Regenbogenflaggen vor dem Rathaus, findet im Vorfeld der Demonstration wieder eine Reihe von Veranstaltungen statt. Außerdem im Programm: eine Ausstellungseröffnung im Rathaus, der Besuch in der ehemaligen Stasi-U-Haft, eine Travestieshow im Trihotel und ein Fetisch Workshop. Alle weiteren Termine sind zu finden unter: www.csd-hro.de

Am 16.07. sucht der Verein noch helfende Hände. Zum Auf- und Abbau der Abschlusskundgebung, als Ordner:innen auf der Demo oder zur Party am Abend im MAU Club und der Bühne 602 ist der Verein für freiwillige Meldungen auf allen Kanälen dankbar.

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