Frag’ Am Besten Morgen nach Corona

von Jolissa Rusin. Fotos: Am Besten Morgen.

heuler-Autorin Jolissa Rusin kam mit der Sängerin und Gitarristin der Rostocker Studierendenband Am Besten Morgen nicht nur über deren neue EP Zwischen Leben und Traum ins Gespräch. Was ein Faultier, Fynn Kliemann, der HC Empor Rostock und das Café Käthe sowie Jennifer Rostock miteinander verbindet, erfahrt ihr im folgenden Interview.

heuler: Wie entstand euer Bandname?
Kim: „Wir sind ganz lange ohne Bandnamen aufgetreten, da uns nichts wirklich Gutes eingefallen ist. Eines Morgens stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer. Ich habe mir die Zähne geputzt und daran gedacht, dass ich noch irgendetwas erledigen muss, vergaß es aber. Ich dachte mir: „Ach, egal, mach’ ich am besten morgen“. Dann kam mir der Gedanke: „Wie? Was habe ich gerade gesagt? Am Besten Morgen?“ Ich habe bei der nächsten Probe den Jungs davon erzählt und sie fanden meine Idee klasse. Die Erledigungen auf morgen zu verschieben, vermittelt ein Gefühl von Trägheit und Faulheit. Etwas Am Besten Morgen zu machen und nichts zu überstürzen, ganz entspannt zu sein, trifft auch auf mich und die Band zu. Außerdem habe ich mir ein kleines Faultier tätowieren lassen. Michael, unser Bassist, brachte unser kleines Maskottchen Alfons mit aus dem Zoo, welches auch ein Faultier (aus Plüsch) ist.

heuler: Seit wann spielt ihr in der jetzigen Konstellation?
Kim: Wir sind derzeit zu dritt (Kim Marie Nagel – Gesang & Gitarre, Patrick Schomann – Schlagzeug und Michael Schomann – Bass). Wir würden uns sehr über einen Keyboarder*in freuen, da wir schon sehr lange auf der Suche sind. Seit November 2018 spielen wir in dieser Konstellation. In vorherigen Konstellationen spielten wir aufgrund von verschiedenen musikalischen Vorstellungen und Zielen nie mehr als ein Jahr zusammen.

heuler: Habt ihr vorher schon einmal in einer Band gespielt?
Kim: Paddy war vorher Sänger in einer Punk-Rock-Band, die Operation DropKick hieß. Michi hat auch als Bassist in diversen Bands mitgespielt. Ich hatte auch immer als Gitarristin schon irgendwelche Bandprojekte gehabt, da meine Eltern zuhause einen eigenen Proberaum haben. Dort probte ich auch gemeinsam mit meinen Schulfreundinnen. Just for fun!

heuler: Wann hattet ihr euren ersten gemeinsamen Auftritt?
Kim: Unseren ersten gemeinsamen Auftritt hatten wir im April 2019 in Boizenburg beim Fair Friday im Rahmen der Veranstaltung der Bunten Tage der Demokratie im Fairhafen. In Boizenburg gab es einen Verein, der sich für Kinder aus schweren Verhältnissen einsetzte und Veranstaltungen für diese organisierte.

heuler: Wie oft habt ihr vor dem Eintritt der Corona Pandemie live gespielt?
Kim: Wir hatten ca. zehn Auftritte, unter anderem auch beim Brückenfest und im Café Käthe in Rostock.

heuler: Welcher Auftritt ist euch am meisten im Gedächtnis geblieben?
Kim: „Der Auftritt im Café Käthe in Rostock zum Fête de la Musique war für uns besonders schön. Mein bester Freund hatte uns auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. Vor relativ großem Publikum haben wir unsere eigene Musik gespielt und dafür mehr als positive Resonanz bekommen. Daraufhin wurden wir zu LOHRO eingeladen. Auch der Gig beim Schnatermann Open Air in Rostock-Stuthof wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Doch besonders der Auftritt am 14.09.19 in der Stadthalle Rostock zur Eröffnung des Handballspiels – Mecklenburger Stiere Schwerin vs. HC Empor Rostock – mit unserem Song Wovon du geträumt hast ist für uns unvergesslich. Dort haben wir vor ca. 3600 Leuten gespielt, was schon sehr aufregend und ein kleines Highlight für uns war.

heuler: Habt ihr überlegt, ein Live-Konzert auf euren Social-Media-Kanälen zu spielen?
Kim: Als Solosängerin habe ich für eine halbe Stunde ein kleines Live-Konzert via Instagram gegeben. Gemeinsam mit der Band ist es eher schwierig, da wir uns um eine gute Soundqualität bemühen, aber wir diese nicht wirklich gewährleisten können. Derzeit legen wir unseren Fokus auf die Aufnahme von unseren neuen Songs. Ihr könnt gespannt sein.

heuler: Wo würdet ihr noch gern auftreten?
Kim: Wir haben Bock im Kliemannsland und auf einem Festival zu spielen. Auf der kleinsten Bühne zur unpassendsten Zeit würde uns vollkommen reichen. Corona ist momentan für uns als Band besonders ungünstig, da für 2020 sehr viele Auftritte geplant waren. Wir hätten zum Beispiel noch einmal im Café Käthe im April und beim KTV Fest Anfang Juni gespielt. Weiterhin hätten wir in der Nähe unserer Heimat beim Hügelrock Open Air in Teldau gespielt.

heuler: Wie würdet ihr euren musikalischen Stil beschreiben?
Kim: Wir spielen Deutschpop und Deutschrock. Einer meiner größten Einflüsse ist die Band Silbermond oder die von der Insel Usedom stammende Sängerin Jennifer Rostock. Neben unseren gefühlvollen und lebendigen Balladen haben wir auch kraftvolle Rocksongs im Gepäck, mit denen wir drei unser breites musikalisches Spektrum zeigen und stetig erweitern. Musikalisch gefällt uns auch Lotte, deren Album Querfeldein uns inspiriert.

heuler: Wer schreibt bei euch die Texte?
Kim: Überwiegend schreibe ich unsere Songs allein bis ich ein Grundkonzept habe. Mit Paddy, meinem Freund und Schlagzeuger, schreibe ich auch ab und zu gemeinsam Songs. Aber es gibt auch Songs, die nur Paddy geschrieben hat. Wenn ich einen Song komponiere, dann greife ich meistens zur Gitarre und selten setzte ich mich auch an das Klavier.

heuler: Improvisiert ihr auf der Bühne?
Kim: So weit sind wir noch nicht, aber dahin wollen wir.

heuler: Wer hat euer Logo entworfen?
Kim: Unser Logo hat eine gute Freundin von mir entworfen. Ich sprach sie damals auf ihre guten Zeichnungen an und fragte sie, ob sie unser Logo skizzieren kann. Die Sonne auf dem Logo ist unser Markenzeichen geworden.

heuler: Bietet ihr euren Fans eine Möglichkeit, Merch von euch zu erwerben?
Kim: Wir sind aktuell dabei, an unserer EP zu basteln. Wir veröffentlichen eine Demo-EP. Bisher haben wir Sammelbestellungen nach dem Vorbild von Fynn Kliemann gemacht.

heuler: Welche Themen behandelt ihr in euren Songs?
Kim: Wir thematisieren Geschichten des Lebens, mit denen sich jeder identifizieren kann. Von Freundschaft über Liebe bis Alltagstrott ist alles dabei.

heuler: Dürft ihr den Namen eurer EP schon verraten?
Kim: Es gibt einen Namen, der schon lange im Raum steht. Zwischen Leben und Traum wird wahrscheinlich unsere EP heißen.

heuler: Wieviele Songs wird die EP erhalten?
Kim: 4-5 Songs!

heuler: Kannst du mir noch eine Anekdote erzählen, die es innerhalb eurer Bandgeschichte gibt?
Kim: Im Oktober auf dem Brückenfest habe ich den Song Helden wie Dich ganz allein gespielt. Nach dem Song hätte ich meine Gitarre von der Akustikgitarre zur E-Gitarre wechseln müssen. In der Zeit habe ich Michi gebeten, meine E-Gitarre vorzubereiten, da er ja auch ein Saiteninstrument spielt. Leider hat er den Kapodaster falsch herum angebracht und die E-Gitarre dadurch sehr verstimmt. Ich konnte damit nicht umgehen, griff zur Akustikgitarre und spielte die Rocknummer zum Abschluss des Auftrittes akustisch.

heuler: Gibt es einen Song von euch selbst, der euch ganz besonders am Herzen liegt?
Kim: Paddy liebt den Song So viel mehr. Michi gefällt Kannst du mich sehen sehr gut. Für mich hat Zeit und Raum eine große Bedeutung, er ist sehr schön.

heuler: Habt ihr während der Pandemie eine neue Tätigkeit für euch entdeckt?
Kim: Paddy ist mit Schachspielen beschäftigt, während ich begonnen habe, gern Fahrrad zu fahren und Michi sich an das Songwriting wagt. Er hat nämlich vorher noch keine Songs geschrieben.

heuler: Welche Tipps gegen die Isolation in der Zeit der Pandemie habt ihr für unsere Leser*innen?
Kim: Paddy gibt euch den Tipp, auf die Suche nach einem neuen Hobby zu gehen. Laut Michi sollt ihr Babys machen und ich empfehle euch, an die frische Luft zu gehen.

heuler: Was würdest du sagen, macht dich besonders?
Kim: Meine Nase!

heuler: Wann hofft ihr, wieder einen normalen Alltag führen zu können?
Kim: Frag’ mich Am Besten Morgen!

heuler: Vielen lieben Dank für das Gespräch!

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