Von Start-Ups, Mehlwürmern und Nachhaltigkeit

Firmenneugründung "Inova Protein", 10.07.2019, Labor AUF/Tierforschung; v.l.n.r.: Ahmed Hussein, Prof. Dr. Petra Wolf, Raijana Schiemann und Christian Baudisch

aus dem Archiv:

von Pegah Mashhadiakbar.

Der Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat 2013 schon vorhergesagt, dass auf eine Energiewende eine Ernährungswende folgen muss. Einen Beitrag zur ökologischen Produktion von Lebensmitteln leistet das Start-up INOVA Protein, bestehend aus dem Betriebswirten Christian Baudisch, dem Wirtschaftsingenieur Ahmed Hussein und der Biologin Raijana Schiemann und unterstützt durch Professorin Dr. Petra Wolf.

Firmenneugründung „Inova Protein“, 10.07.2019, Labor AUF/Tierforschung; v.l.n.r.: Raijana Schiemann, Ahmed Hussein, Prof. Dr. Petra Wolf und Christian Baudisch

Angefangen hat das Projekt im Rahmen des Moduls „Ideenfindung und Entwicklung“ des Zentrums für Entrepreneurship. In diesem sollten sich die Studierenden mit aktuellen globalen Problemen und ihrer Lösungsfindung auseinandersetzen. Im Zuge dessen entwickelten Christian und Ahmed den Grundstein von INOVA. Da sie für ihr Vorhaben biologisches Know-How benötigten, konnten sie Raijana für ihre Idee gewinnen.

Firmenneugründung „Inova Protein“, 10.07.2019, Labor AUF/Tierforschung; v.l.n.r.: Ahmed Hussein, Prof. Dr. Petra Wolf, Christian Baudisch und Raijana Schiemann

Doch worum geht es bei INOVA Protein überhaupt?
Vordergründig geht es um die Produktion von Insektenprotein aus Mehlwürmern zum Vertrieb an die Fitnessindustrie und als B-Markt auch als Futtermittel an die Heimtier-Industrie.
Diese Form der Proteinquelle wird aufgrund der zahlreichen Vorteile gegenüber konventionellen tierischen Proteinarten immer populärer:
Zunächst ist die Tierhaltung sehr effizient und der Energieaufwand gering: die Mehlwürmer haben eine hohe Reproduktionsrate und sind wechselwarme Tiere.
Ein großes Plus ist die Nachhaltigkeit der Produktion: im Gegensatz zu Geflügel, Schwein oder Rind wird 2000 Mal weniger Wasser benötigt, kaum CO2 produziert und 10 Mal weniger Land beansprucht.
Darüber hinaus werden den Insekten niedrigwertige Stoffe/Nebenprodukte verfüttert. Dies ist dem Team besonders wichtig: Christian Baudisch erklärt, dass auf keinen Fall durch den Einsatz von Futtermitteln dem Menschen etwas „weggenommen werden wolle“.
Die Nährwerte sind hochwertig und vergleichbar mit Fisch. Über den Cholesteringehalt ist jedoch noch nicht so viel bekannt.

Firmenneugründung „Inova Protein“, 10.07.2019, Labor AUF/Tierforschung; v.l.n.r.: Raijana Schiemann und Christian Baudisch

Im September erhielten die drei das „Exist-Gründerstipendium“, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Durch dieses bekommen sie ein Jahr lang finanzielle Fördermittel.
Das Team von INOVA Protein ist momentan im Prozess, eine GmbH zu gründen und mit dem erstmaligen Vertrieb an diverse Unternehmen zu beginnen.

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