von Joanna Fackendahl // Illustration von Emma Moehrke
Gesünder leben. Weniger Rauchen. Mehr Sport.
Viele Menschen nutzen den Jahresübergang, um sich neue Ziele zu setzen – die berühmten Neujahrsvorsätze. Doch allzu oft enden diese ehrgeizigen Pläne in Frustration und Enttäuschung. Warum? Weil sie oft zu groß, zu unrealistisch und zu schwer umsetzbar sind. In diesem Jahr schlagen wir vor, dass wir uns auf erreichbare Ziele konzentrieren, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Ein häufiger Fehler bei der Festlegung von Vorsätzen ist der Wunsch nach radikalen Veränderungen. Viele Menschen neigen dazu, sich vorzunehmen, ihr gesamtes Leben umzukrempeln – sei es durch extreme Diäten oder intensive Fitnessroutinen. Doch diese drastischen Veränderungen sind oft schwer beizubehalten und führen häufig zu Überforderung. Stattdessen sollten wir uns auf kleine, schrittweise Verbesserungen konzentrieren, die im Laufe des Jahres zu bedeutenden Veränderungen führen können.
Ein möglicher Ansatz besteht darin, sich auf konkrete, messbare und erreichbare Ziele zu konzentrieren. Anstatt sich vorzunehmen „gesünder zu leben„, könnte das Ziel lauten „jeden Tag eine zusätzliche Portion Gemüse zu essen“ oder „zweimal pro Woche eine halbe Stunde spazieren zu gehen“. Durch die Festlegung von klaren Zielen wird der Fortschritt leichter verfolgbar und motiviert dazu weiter zu machen. Außerdem machen auch kleine Veränderungen im Alltag schon einen langfristigen Unterschied.
Auch ein wichtiger Aspekt ist die Realitätsprüfung: Oft neigen Menschen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen und setzen sich dadurch unerreichbaren Zielen aus. Wenn jemand beispielsweise noch nie regelmäßig Sport getrieben hat, ist es doch eher unrealistisch zu erwarten, dass er plötzlich jeden Tag ins Fitnessstudio geht. Daher ist es wichtig, sich selbst ehrlich zu bewerten und Ziele zu setzen, die mit den eigenen Fähigkeiten harmonieren.
Ein hilfreicher Tipp ist es auch, sich auf positive Veränderungen zu konzentrieren, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was vermieden werden sollte. Anstatt sich vorzunehmen, weniger Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, könnte das Ziel lauten, jeden Tag eine halbe Stunde für ein Buch oder einen Spaziergang ohne Handy einzuplanen. Denn durch das Hinzufügen positiver Gewohnheiten wird es einfacher, negative Gewohnheiten zu überwinden.
Aber auch die Bedeutung von Selbstfürsorge sollten wir nicht unterschätzen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Rückschläge unvermeidlich sind, aber nicht das Ende bedeuten müssen. Sich selbst zu verzeihen und weiterzumachen ist entscheidend für langfristigen Erfolg. Anstatt sich also von einem kleinen Fehler entmutigen zu lassen, sollte man dies als Gelegenheit sehen, zu lernen und sich zu verbessern. Dafür hat man ja auch ein ganzes Jahr Zeit!
Die Kunst, realistische Vorsätze zu setzen, besteht darin, eine Balance zu finden. Einerseits sollten die Ziele anspruchsvoll genug sein, um Herausforderungen zu bieten und persönliches Wachstum zu fördern. Andererseits sollten sie jedoch nicht so überwältigend sein, dass sie das Scheitern vorprogrammieren. Es ist wichtig, realistische Zeitrahmen zu setzen und die Fortschritte unterwegs zu feiern.
Insgesamt geht es bei Jahresvorsätzen nicht nur darum, radikale Veränderungen zu bewirken, sondern auch darum, eine positive und nachhaltige Lebensweise zu entwickeln. Indem wir uns auf erreichbare Ziele konzentrieren, schaffen wir die Grundlage für langfristigen Erfolg und Wohlbefinden. Also überprüfe deine Jahresvorsätze vielleicht noch einmal und nimm dir einen Moment Zeit, um zu reflektieren und realistische, messbare Ziele zu formulieren.
Dein zukünftiges Ich wird es dir danken, egal wie groß oder klein die Schritte zunächst wirken.