Motivationsloch im Studium: Wie komme ich da raus?!

Von Arian Dost // Illustration von Luca Butt

Die Letzte Prüfungsphase ist gerade vorbei und das neue Semester beginnt. Jetzt erstmal „chillen“ und sich von der letzten Prüfungsphase erholen. Diesen Gedankengang haben sicher nicht wenige Studis auch zur Realität werden lassen. Generell ist diese Herangehensweise gar nicht verkehrt. Durch den dauerhaften Stress in der Prüfungsphase läuft der Körper meist auf Hochtouren und braucht danach auch erstmal Zeit um zu regenerieren. Zum Problem kann dieser Umstand nur werden, wenn man nicht den geeigneten Zeitpunkt findet, um mal wieder den werten Hintern hochzukriegen um beispielsweise Seminare nachbereitet, anstatt Faul auf der Couch zu schimmeln und in einem fünfstündigen YouTube/Insta oder TikTok Karussell gefangen zu sein. Erstaunlicherweise ist es auch oft der Fall, dass man selbst während des Semesters gut mitarbeitet, aber wenn der erste Termin für die nächste Klausur oder Hausarbeitsabgabe näher rückt, die Motivation komplett am Tiefpunkt liegt und kein Finger mehr gekrümmt wird.

Wenn du dich im obigen Abschnitt in irgendeiner Weise ertappt fühlst, so könnten die folgenden Tipps für dich eventuell hilfreich sein. Vorab muss erwähnt werden, dass die folgenden Tipps und Thesen, keiner wissenschaftlicher Allgemeingültigkeit zugrunde liegen. Diese sind lediglich subjektive Erfahrungen, welche nicht bei jedem zum Erfolg führen.

Zunächst kann der erste Schritt aus dem Motivationsloch sein, sich die Prokrastination einzugestehen und sich nicht selber weitere Ausreden einfallen zu lassen, weshalb beispielsweise der Frühjahrsputz wichtiger ist, als mit dem Stoff anzufangen. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, egal wie banal dieser Tipp klingt, so können daraufhin andere Methode ausprobiert werden, um wieder in den Workflow zu gelangen. Natürlich gibt es für ein Motivationsloch mindere oder schwerwiegende Gründe. Falls du das Gefühl hast, dass ein größeres Ereignis dich in eine Persönlichkeitskrise hineinmanövriert hat, so sei dir gewiss, du bist nicht allein! Wenn du nicht selbst aus dieser Situation herausfindest und dies auch nicht mithilfe von Freunden und Familie, so gibt es auch professionelle Hilfe von unserem Studierendenwerk. Unter dem Artikel kannst du einen Link und eine Telefonnummer unseres Studierendenwerks Rostock-Wismar finden, der dich in Kontakt mit Experten bringt, die mit solchen Problemen Täglich zu tun haben.[1] Es gibt also keinen Grund sich zu schämen diese direkte Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn also die persönlichen Gründe für das Prokrastinieren identifiziert wurden und im besten Fall auch bereits gelöst oder geschmälert wurden, so fällt es einen meist direkt einfach wieder den Kopf für die Uni frei zu kriegen.

Im Folgenden kommen einige Tipps und Methoden zum Tragen, welche subjektiv gesehen oft einen Motivationsboost auslösen können. Ein echter Geheimtipp, welcher mich persönlich schon oft zum Produktiv sein gebracht hat, ist einfach nur mit den Uni-Utensilien, sprich Laptop, Collegeblock und Stiften in die Bibliothek zu gehen. Am besten auch direkt ohne Freunde, welche eine potenzielle Ablenkung sein können. Auch wenn du eher der zu Hause Lerntyp bist, so gib dir einen Ruck, schließ dein Smartphone unten in den Schließfächern ein und setz dich auf einen freien Platz. Es ist schon oft der Fall gewesen, dass die Lernatmosphäre in der Südstadt Bibliothek Wunder gewirkt hat. Wenn alle um einen herum produktiv sind und man selbst keine direkte Ablenkung in der unmittelbaren Umgebung hat, wird der erste Schritt zum eigenen Handeln viel einfacher (versprochen).Zudem gibt es natürlich auch allgemeine Produktivität Tipps, welche oft hilfreich sind. Einer davon ist Sport. Während des Sports wird oft der Kopf frei und der Körper fühlt sich danach leichter und gut an, welches einen auch aus einem Motivationsloch holen kann.

Der nächste Tipp ist ein zweischneidiges Schwert. Es geht um das gegenseitige Motivieren durch eine Freundin/Freund. Hierbei besteht die Gefahr, einander abzulenken und sich gegenseitig Prokrastination schönzureden. Deshalb sollte der Motivation Partner weise gewählt sein. Dieser Tipp funktioniert noch besser in Kombination mit dem nächsten Tipp: schriftliche Ziele formulieren. Diese Methode funktioniert natürlich auch alleine, in dem ein Ziel formuliert wird, beispielsweise: „bis Donnerstag habe ich 3 Vorlesungen nachgearbeitet, mit Notizen“. Diese Formulierung kann man als Wecker Text morgens auf seinem Smartphone anzeigen lassen oder mit Klebezetteln an der Haustür oder am Kühlschrank festhalten so, dass das Ziel nicht aus den Augen gerät. In Kombination mit einem Lernpartner können kleine Erfolge geteilt werden und so kann man sich gegenseitig motivieren dranzubleiben oder weiterzumachen.

Tatsächlich gibt es viele Methoden, um zum Ziel zu gelangen, man kann auch einfach mal im Freundeskreis herumfragen und neue Methoden probieren, auch wenn diese abwegig klingen sollten. Gib neuen Ansätzen eine Chance, wenn du mit deinen alten Methoden nicht weiterkommst. Tatsächlich ist der erste Schritt, sich zunächst an den Stoff zu setzen und anzufangen, der schwerste. Deshalb setze dir erstmal einfach und kleine Ziele und belohne dich auch für kleine Erfolge. Somit fällt es einem selbst einfacher, dranzubleiben und größere Aufgaben anzugehen.

Falls du eigene Erfahrungen, Methoden, Tipps oder Anregungen hast, freuen wir uns, wenn du diese mit uns in den Kommentaren teilen willst.

[1] Psychologische Beratung: https://www.stw-rw.de/de/soziale-dienste/beratung/psychologische-beratung.html.

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