Unser Studierendenwerk in Not

Von Sandeep Preinfalk // Illustration von Luca Butt

Unser Studierendenwerk Rostock-Wismar ist aufgrund gestrichener Landeszuschüsse in eine finanzielle Notlage geraten. Folglich musste es einige seiner Leistungen reduzieren. Jedoch zeigt unsere Landesregierung kaum Verständnis für die daraus resultierenden Probleme und Sorgen der Studierenden.

Das Studierendenwerk Rostock-Wismar bemüht sich seit seiner Gründung, Studierenden das Leben an der Universität Rostock zu erleichtern. Dafür bietet es eine Reihe an Beratungsstellen wie die Sozialberatung, finanzielle Hilfen für benachteiligte Studierende sowie Unterstützung in wesentlichen Lebensbereichen wie dem Wohnen. Zudem stellt es den Studierenden ein möglichst günstiges Essensangebot zur Verfügung.[1] Dies hielt die Landesregierung MV allerdings nicht davon ab, dem Studierendenwerk bereits zugesicherte Landeszuschüsse für das Jahr 2024 und 2025 zu streichen und weitere Kürzungen für das Jahr 2026 anzukündigen. Für das Studierendenwerk ergeben sich daraus finanzielle Engpässe, die es zu einer Verknappung seines Angebots zwingen. So fällt die geplante Öffnung der Mensa E1nstein aus und die Mensa Süd bleibt fortan samstags geschlossen. Überdies wurden finanzielle Unterstützungsleistungen für die Sozialen Dienste des Studierendenwerks gekürzt. Im Juli werden zusätzlich die Stellen für die Sozialberatung verringert.[2] Neben dem Wegfall der Landeszuschüsse seien laut dem Geschäftsführer des Studierendenwerks Kai Hörig auch die Preissteigerungen der letzten Jahre Grund für diese Maßnahmen.

Jedoch stoßen die Nöte des Studierendenwerks bei unserer Landesregierung auf wenig Verständnis. Während die Wissenschaftsministerin Bettina Martin auf bisherige Ausgaben für das Studierendenwerk verweist, zieht der hochschulpolitische Sprecher der SPD, Dirk Stamer, die Notwendigkeit der Sparmaßnahmen generell in Zweifel. Sowohl Vertreter der Universität Rostock wie die AStA-Vorsitzende als auch solche der Opposition üben Kritik an der Entscheidung der Landesregierung.[3]

Durch die Kürzung versprochener Zuschüsse und ihren Umgang damit muss sich die Landesregierung MV den Vorwurf gefallen lassen, dass sie offenbar keine genaue Vorstellung von der Lebenslage vieler Studierender beziehungsweise von den Folgen ihrer Entscheidung hat. Außerdem verkennt sie die Bedeutung unseres Studierendenwerks und die eines attraktiven Wissenschaftsstandorts. Anderenfalls würde sie die Sorgen und Kritik ernst nehmen. Des Weiteren hätte der Landesregierung bewusst sein müssen, dass die zugesicherten Gelder in den Haushalt des Studierendenwerks fest eingeplant werden und deren kurzfristige Streichung Probleme hervorrufen. Zudem scheint die Landesregierung die Folgen der Coronapandemie vergessen zu haben. Diese sind schließlich noch nicht überwunden worden, sodass sich eine Kürzung versprochener Zuschüsse besonders negativ auf die Lebenssituation der Studierenden auswirkt. Doch anstatt die Bedürfnisse der Studierendenschaft wahrzunehmen, erweckt sie den Eindruck, diese nicht hinreichend zu berücksichtigen oder als zweitrangig zu erachten.

Womöglich müssen die bisherigen Einschränkungen des Studierendenwerks in Zukunft noch verschärft werden. Das gilt umso mehr, wenn die Zuschüsse wie geplant ebenso für die nächsten Jahre ausbleiben. Um dem entgegenzuwirken und unserer Landesregierung ihre problematische Sicht auf die Lage zu demonstrieren, sollten wir aktiv werden. Bislang fanden schon einige Proteste statt und auf der Vollversammlung letzten Monat wurde ausführlich auf die Dringlichkeit einer Lösung für das Studierendenwerk hingewiesen.[4] Damit ist das Thema aber nicht abgeschlossen. Vielmehr liegt es an uns, weiterhin unsere Stimme zu erheben und die Landesregierung zu einem Umdenken zu bewegen.

[1] Für nähere Informationen schaut gerne auf der Website des Studierendenwerks Rostock-Wismar nach: https://www.stw-rw.de/.

[2] Studierendenwerk Rostock-Wismar: https://www.stw-rw.de/de/studierendenwerk/aktuelles.html, [20.05.2024].

[3] Fuchs, Malte (2024): Rostocker Studierendenwerk muss Angebot einschränken: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rostocker-Studierendenwerk-muss-Angebot-einschraenken,studierendenwerk106.html, [20.05.2024].

[4] AStA: Studentische Vollversammlung fordert mehr Unterstützung für die Studierendenwerke MV: https://www.asta-rostock.de/2024/04/25/studentische-vollversammlung-fordert-mehr-unterstuetzung-fuer-die-studierendenwerke-in-m-v/, [20.05.2024].

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