Dozierende am Limit. Im Gespräch mit Dr. Daniel Winger
Jeder Mensch wird durch die langwährende Pandemie massiv beeinflusst. Das Leben von Dozierenden wird besonders auf die Probe gestellt: Wissen via Computer vermitteln zu müssen.
Funktioniert das? Und was läuft dabei schief? Dr. Daniel Winger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte, berichtet dem heuler exklusiv von seinem Corona-Alltag.
„Die Umstellung auf die Online-Lehre fand ich extrem. Sie war sehr anstrengend und zeitaufwendig“, bemerkt Winger. „Digitale Lehre ist sicherlich nicht mit weniger Arbeit verbunden und auch nicht einfacher.“ Der direkte Kontakt fehle, merkt er an. Gerade kleinere Studiengänge würden von Präsenzveranstaltungen stark profitieren, jetzt müsse auf Alternativen zurückgegriffen werden. Sogar ganze Module wurden kurzfristig abgesagt.
Ich spreche mit Dr. Daniel Winger über coronabedingte Umstellungen des Alltags und Berufslebens, positive und negative Veränderungen sowie private Umstellungen:
Gibt es einzelne Momente, die durch Corona in Ihrem Berufs- und/oder Privatleben besonders im Gedächtnis geblieben sind?
„Ich wohne im ländlichen Raum, wo das Internet sehr schlecht ausgebaut ist, weshalb ich täglich mit dem Zug zur Arbeit fahre, um dort erreichbar zu sein. Wenn aber aus manchen politischen Ecken sogar die Zugschaffner*in einen Mundschutz trägt, auf dem draufsteht „Alles Lüge“, während die Krankheitsfälle die eigene Familie erreichen, dann ist dies extrem ärgerlich sowie frustrierend und bleibt einem im Gedächtnis hängen.
Darüber hinaus tun mir die Erstsemester-Studierenden leid, da ist leider bei uns die Abbrecherquote in diesem Semester höher als sonst. Ich habe nach zwei/drei Vorlesungen diejenigen, die nicht mehr digital erschienen sind, kontaktiert und nachgefragt, woran es liegt und was wir besser machen könnten. Mehrfach kam die Antwort, dass sie einfach mit der digitalen Lehre nicht klarkämen.“ Das vollständige Interview erscheint am 06.04.2021 im heuler.