Hallo treue Online-Leser*innen, in diesem Semester erscheint der heuler erneut ausschließlich in digitaler Form hier auf der Website. Um euch bis zur Veröffentlichung am 06.04. einen kleinen Vorgeschmack auf die neue Ausgabe zu geben, gibt es hier nun jeden Tag einen Artikel zu entdecken. Also lasst euch diese Appetizer schmecken und kommt wieder für den Hauptgang: heuler #130.
Offensichtlicherweise ist das Erleben von Kultur momentan hauptsächlich von zu Hause aus möglich. Neben innovativen Online-Angeboten gibt es aber natürlich auch die Möglichkeit, Kultur auf traditionellere Art zu genießen – also als Buch, Film oder Ähnliches. Wir haben hier für Euch einige Empfehlungen für Kultur@home zusammengestellt, die Euch den Lockdown-Alltag versüßen sollen. An dieser Stelle möchten wir Euch ans Herz legen, wenn Ihr Euch zum Beispiel für das vorgestellte Buch interessiert, einen unserer lokalen Buchläden in Rostock zu unterstützen. Viele von ihnen bieten Lieferdienste oder eine Abholung vor dem Laden an.
Sollte Euch dieser Artikel nicht ausreichen und neugierig auf mehr gemacht haben, dann schaut doch ab dem 06. April im zugehörigen Artikel des neuen heuler-Magazins vorbei, das als PDF hier auf der Website erscheinen wird.
Von verschiedenen Kulturliebhaber*innen
Buch: Der Schrecksenmeister von Walter Moers
Ich bin eigentlich keine besonders große Liebhaberin von Fantasy-Romanen und hätte mich vermutlich auch nie eigenständig an einen so offensichtlich fantastischen Titel gewagt, aber im Zuge meines Studiums wurde ich mit dem Autor Walter Moers konfrontiert. Diesen Namen kannte ich bis dahin nur in Verbindung mit seinem Comic Kleines Arschloch. Aber glaubt mir, wenn ich euch sage, dass dieser Mann nicht nur zeichnen, sondern auch schreiben kann. In Der Schrecksenmeister werden wir auf die abenteuerliche und märchenhafte Reise einer Kratze (nein, das ist kein Tippfehler) quer durch das liebevoll und raffiniert fantasierte Land Zamonien mitgenommen. Der unverkennbare Schreibstil Moers’ ist genau das Richtige für detailverliebte und träumerische Leser*innen. Ein kleines Extra gibt es noch für Freund*innen deutscher Klassiker, denn in Walter Moers’ Romanen lassen sich spannende Intertextualitäten zu bereits vorhandenen Werken entdecken. Im Falle von Der Schrecksenmeister finden sich viele Parallelen, aber auch Antiparallelen zu Gottfried Kellers Spiegel, das Kätzchen aus dem 19. Jahrhundert. Moers hat eine ganze Buchreihe um seine Zamonien-Idee kreiert und mit jedem Buch können wir mehr Rätsel lösen und tiefer eintauchen.
(Hanna, 22, Deutsch und Biologie auf Lehramt)
Film: A Silent Voice von Kyoto Animation Co., Ltd.
Dieser 129 Minuten lange Anime-Film aus dem Jahr 2016 fällt in die Kategorie sentimentales Drama und dreht sich um das Thema Mobbing. Die Coming-of-Age-Story von unserem Protagonisten Shouya Ishida beginnt am Ende seiner Oberschulzeit, in der er ein stiller und zurückgezogener junger Mann ist, welcher unter ständigem Mobbing leidet. Dies kümmert ihn allerdings kaum, da er es als Strafe ansieht für seine Taten als Mobber in seiner Kindheit, in der er die stumme Protagonistin Shouko Nishimiya das Leben schwer machte. Wie der Zufall so will, begegnen sie sich nun nach Jahren wieder, da Shouko die Schule wechselte. Jetzt in der Rolle des Gemobbten versucht er alles, um seine vergangenen Fehler wieder gutzumachen und lernt sein früheres Mobbingopfer immer besser kennen. Es entsteht eine Geschichte über Erkenntnis, Einsamkeit und Liebe sowie das plötzliche Erwachen aus einem Traum einer heilen Welt. Was letztlich passiert und wie bewegend diese Geschichte ist, seht ihr bei Amazon Prime Video.
(Milad, 31, Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Theologie)
Serie: WandaVision
Nach dem Superhelden-Film „Avengers: Endgame“ hatte ich, auf gut Deutsch gesagt, erstmal die Schnauze voll von Marvel und als angekündigt wurde, dass im Rahmen der „vierten Phase“ innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) eine Serie kommen soll, war ich erst einmal ein wenig skeptisch. Ich hatte lediglich „Agents of Shield“ (die sechste Staffel kommt Ende Februar auf Disney+) und „Agent of Carter“ gesehen, die mir aber gut gefielen – dennoch sind sie in keiner Weise mit WandaVision zu vergleichen! Die ersten vier Folgen blieb ich immer frustriert auf dem Sofa sitzen, weil sie mich in komplette Verwirrung und Frustration warf. Nach und nach wird die Verwirrung aufgelöst und man hinterbleibt als angespannter Zuschauer, der wissen will, wie es weitergeht. Für Quereinsteiger ist die Serie allerdings nicht geeignet.
(Elena, 20, Anglistik und Französisch)