Michi trinkt Meer

von Jolissa Rusin // Fotos: Michael Schumann, LEI, Ann-Marie Engelke, Frank Fehringer.

Michael Schumann, ein 24-jähriger Student des Wirtschaftsingenieurwesens, der sich im zweiten Semester seines Masters mit Vertiefung Produktentwicklung befindet, öffnet besonders internationalen Studierenden die Tür in das studentische Leben an der Universität Rostock. Heute gewährt er uns einen privaten Einblick in sein Leben.

Nachdem die Universität Rostock ab dem 13. März 2020 ihren Betrieb vorübergehend einstellte, realisierte er, dass es nicht nur für sein Studium im Sommersemester 2020 und in seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Lokalen ERASMUS Initiative (LEI) viele einschneidende Veränderungen geben wird, sondern auch die Planung seines angestrebten Auslandssemesters im Winter nur erschwert wahrgenommen werden kann. Anfänglich betrachtete er die Ausmaße der Corona-Pandemie sehr negativ, da viele Veranstaltungen, die ihm sehr am Herzen lagen, abgesagt werden mussten. Ebenso die sich einstellende Planlosigkeit ließ ihn des Öfteren vor dem Kalender verzweifeln. Positiv empfindet er jedoch die Anpassung der Universität Rostock und die der Studierenden an diese Situation. Seiner Meinung nach hat sich die Universität gut auf das „Corona-Semester“ vorbereitet und bietet für ihn alle relevanten Module (Vorlesungen, Seminare, Übungen etc.) über Online-Meetings, Videos und vieles mehr an. „Auch, wenn es sich für mich wie ein Fernstudium anfühlt, bin ich froh, dass ich die Zeit nutzen kann und in meinem Master vorankomme.“ Neben seiner Tätigkeit als Verantwortlicher des Mentorings für die russischen Studierenden am International House hat Michael seit August 2019 auch das Amt des Vorsitzenden der LEI inne.

„In der LEI haben wir es, dank der Zusammenarbeit unserer Mitglieder, erfolgreich geschafft, Events in veränderter Form trotz der Krise online stattfinden zu lassen“, so Michael. Die LEI ist ein freiwilliger Zusammenschluss von auslandserfahrenen Studierenden unterschiedlichster Fakultäten an der Universität Rostock, der als Betreuungs-, Beratungs- und Informationsinstanz für ausländische Gaststudierende fungiert. Die LEI Rostock organisiert wöchentlich verschiedene Veranstaltungen, wie die “Quiz Night” (Google Hangouts und Kahoot-Quizzes), die “Game Night” (ein Treffen über Discord mit Online-Gesellschaftsspielen wie zum Beispiel Montagsmaler, Cards Against Humanity oder Codenames) und kurze Work-Out-Videos mit Anleitung zum Mitmachen daheim. Schaut doch mal auf https://www.instagram.com/lei_rostock/ vorbei. Dort bekommt ihr neue Anregungen, die sich in der Zeit der Corona-Pandemie sinnvoll umsetzen lassen.

Weitere Veranstaltungen der LEI sind:
“Cooking Lesson”, eine kurze Vorstellung eines deutschen Gerichts mit Rezept, Bildern oder Videos
“Language Café”, ein Treffen über Discord. Es kann sich in verschiedenen „Channels“ in der gewünschten Sprache ausgetauscht oder unterhalten werden.
“German Lesson”, Videos zu bestimmten Fällen in der deutschen Sprache oder der Grammatik z.B. zum Thema Umlaute
“Virtual City Tour”, eine Vorstellung von Orten, Sehenswürdigkeiten oder Geheimtipps in und um Rostock
“Movie Night”, ein gemeinsames Schauen und Diskutieren von Filmen z.B. in Form einer Netflix-Party
“Dance Lesson”, ein Dance-/Step-Tutorial mit Video
“Culture”, kurze Beiträge zu allen möglichen Themen über Deutschland, aber vor allem über Rostock, z.B. eine Vorstellung der besten Studenten-Cafés in Rostock, wie dem Café Central, oder dem Waldenberger

In seinem Alltagsleben fiel es ihm anfänglich sehr schwer, die Veränderungen, bedingt durch die Corona-Pandemie, zu akzeptieren. Ihm ist bewusst, dass alle Vorkehrungen nach der Entwicklung von Corona in Deutschland unbedingt nötig waren, jedoch fühlte er sich zuweilen einem Gefühl ausgesetzt, welches er am ehesten als eine Art der Ohnmacht beschreiben würde. Besonders die Maskenpflicht sowie das Verbot von Veranstaltungen empfand er als unangenehm. Im Rückblick stellte er fest, dass sich der Mensch an viele Gegebenheiten gewöhnen kann, so seiner Meinung nach auch an das Tragen einer einfachen, kleinen Maske im Supermarkt, im Bus oder in der Bahn. Wie viele andere auch, stellt er sich die Frage, wo uns diese Krise hinbringen wird. Er zweifelt nicht daran, dass wir uns von dieser Pandemie erholen werden. Der Vorsitzende der Lokalen ERASMUS Initiative hofft, dass diese Krise, wie alles im Leben, etwas Gutes innehat. Etwas Gutes, das uns als Menschen vielleicht erneut erkennen lässt, dass wir dankbar sein sollten, diese Erde unser Zuhause nennen zu dürfen und sie somit auch wie eines behandeln sollten.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei Michael für diesen Auszug aus seinem Alltag. Ich freue mich auf weitere zukünftige Kooperationen mit der LEI und auf den nächsten Dart- und Pokerabend nach der Pandemie.

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