Alle Jahre wieder…

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von Hanna Birkenhagen // Illustrationen: Rosa Staiger

… stehen wir vor der großen Frage, was wir zu Silvester unternehmen. Der letzte Abend des Jahres soll unvergesslich werden und alle anderen Abende übertrumpfen. 2020 wurde uns diese Entscheidung durch Corona abgenommen. Aber war das rückblickend nun so schlimm?

Mein Silvester 2020 hatte ich schon im Februar geplant. Ich wollte mit ein paar Freunden zu einem Haus in Dänemark fahren und entspannt mit Spielen, Getränken und Musik das neue Jahr begrüßen. Aus offensichtlichen Gründen hat das so nicht stattgefunden. Nach einigen nervigen Telefonaten und E-Mails hatten wir die Unterkunft storniert und standen vor einem planlosen Jahreswechsel.

Bis ich 15 Jahre alt war, habe ich jedes Silvester mit meinen Eltern, meiner Schwester und zwei befreundeten Familien verbracht. Diese Tradition ließen wir 2020 wieder aufleben – selbstverständlich digital. Und das war eine wirklich schöne Idee. Erinnerungen an frühere Silvester kamen auf und wurden geteilt, wir machten wie damals gemeinsam Bleigießen und haben nach einem mehr oder weniger synchron gegrölten Countdown um 0 Uhr mit einem Glas Sekt angestoßen. Kurz nach Mitternacht stellten wir uns in unserem Garten um ein kleines Lagerfeuer und beobachteten mit einer Wunderkerze in der einen und einem Glühwein in der anderen Hand die vereinzelten kleinen Feuerwerke am Himmel.

Im neuen Jahr bin ich dann gemeinsam mit einer Freundin auf die Schnapsidee gekommen, nach Warnemünde zu fahren und anzubaden. Ich war noch nie zuvor so durchgefroren. Glaubt mir, wenn ich sage, dass die Ostsee im Januar wirklich kalt ist. Wirklich, wirklich kalt. Der Tee und die Kuscheldecke auf dem Sofa haben uns aber schnell wieder aufgewärmt und wir konnten darüber lachen.

Ich bin glücklich mit meiner Silvester-Erinnerung. Ich konnte alte Traditionen fortführen und neue Traditionen beginnen. Wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob aus dem Anbaden tatsächlich eine Tradition wird.

In diesem Sinne wünscht die heuler-Redaktion Euch allen einen tollen Start in ein hoffentlich sorgenfreieres Jahr 2021.

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