von Annabell Kretschmer // Foto von Jonas Müller
Beim Begriff Gen Z stellen sich bei vielen die Nackenhaare auf. Denn diese Bezeichnung wird schnell mit TikTok-Tänzen und Kindern, die Waschmittel-Pods schlucken, in Verbindung gebracht. Die „älteren“ Generationen verurteilen die Visionen von Gen Z und stecken sie in die Schubladen mit der Aufschrift „kindliche Vorstellung“. Jugendlichen wird Egoismus vorgeworfen und ihre Taten werden hinterfragt.
Doch wer gehört zur Gen Z und was zeichnet diese jungen Leute aus?
Als Gen Z (Generation Z) werden alle Menschen bezeichnet, die zwischen 1996 und 2010 zur Welt kamen. Sie wuchsen mit den neuen Technologien auf und eine Welt ohne Smartphone, Laptop und Internetzugang ist ihnen nicht bekannt. Durch diese Generation wurde die Bezeichnung Smombie (Kombination aus Smartphone und Zombie) geprägt. Gen Z ist im Moment im Inbegriff, ihre Jugend an die Pandemie zu verlieren. Doch anstatt unzählige Corona-Partys zu veranstalten und das Leben in der Online-Lehre zu genießen, halten sich junge Menschen besonders an die Pandemie-Maßnahmen. In Deutschland halten rund 66 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen für durchaus sinnvoll und zwei Drittel der Schüler*innen, besonders aus den höheren Schuljahrgängen, wünschen sich eine Rückkehr zum Schulalltag. Denn die Generation Z legt besonderen Wert auf Struktur und Sicherheit.
Der Punkt der Sicherheit zeigt das Generation Z eine Weitsicht besitzt, die den „älteren“ Generationen größtenteils fehlt. Spätestens seit Beginn der Fridays-for-Future-Proteste sollte es klar sein, dass diese Generation nicht aus rein egoistischen Gründen handelt. Leider kann man bei diesem Punkt nicht verallgemeinern, denn es gibt neben jungen Menschen mit aktivistischen Zügen auch Menschen im gleichen Alter, die deutlich weniger politischer aktiv sind. Die Medien berichteten von 1,4 Millionen jungen Menschen auf den Straßen Deutschlands im September 2019. Doch der Kampf für den Klimaschutz ließ sich auch durch Corona nicht aufhalten. So konnten begrenzte Demonstrationen immer noch stattfinden. Das politische Engagement von Gen Z stoppt jedoch nicht bei der Umweltpolitik, sondern erstreckt sich über Regierungspolitik und Feminismus.
Während die Millennials als Vorgängergeneration ihre Persönlichkeit durch Reisen prägen wollten, stellt sich Gen Z erstmal die Frage nach ihrer Identität und setzt sich stark mit ihrer psychischen Gesundheit auseinander. Nach einer Stichprobe in den Vereinigten Staaten zeigte sich, dass sich derzeit 15,9 %1 der Generation Z als Mitglied der LGBTQ+-Community identifiziert. Im Vergleich dazu waren es 9,1 %1 der Millennials, die sich als queer definieren. Des Weiteren begann die Generation Z ernsthaft und vermehrt über das Konstrukt des Geschlechtes und nicht nur der Geschlechterrollen nachzudenken.
Fazit: Ich bin selbst Teil der Generation Z, da ich im Jahr 1999 geboren bin. Lange Zeit wollte ich mich nicht als Gen Z betrachten und wusste es auch gar nicht besser. Nachdem ich verschiedene Artikel über Gen Z gelesen und mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe, muss ich meine vorherige Meinung dazu revidieren. Ich bin stolz, dazuzugehören und möchte, dass die folgende Generation sich daran orientiert.