Das „V“ in Vegan steht für Vorurteile

Vegane Ernährung

Von Annabell Kretschmer // Illustration von Rosa Staiger

Als Veganer:in kann man sich vor zwei Dingen kaum noch retten: vor sinnlosen Kommentaren und neuen veganen Produkten. Während Zweiteres Veganer:innen ein riesiges Lächeln ins Gesicht zaubert, können diese Kommentare einen zur Verzweiflung treiben. Doch was ist eigentlich an diesen Behauptungen rund um den Veganismus dran und was sind die eigentlichen Auswirkungen auf den Körper und die Umwelt?

Veganer:innen leiden unter Nährstoffmangel.

Nicht nur Veganer:innen können unter einem Nährstoffmangel leiden. Daher ist auch für omnivor lebende Menschen eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Die wichtigsten Nährstoffe für den menschlichen Körper sind Protein, Vitamin D, Vitamin B2, Omega 3 Fettsäuren, Kalzium, Eisen, Zink und Jod. Diese können problemlos auch bei einer veganen Ernährung aufgenommen werden. Einzig muss das bekannte Vitamin B12 durch Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Dies wird inzwischen in der Massentierhaltung dem Futter hinzugegeben und reichert sich somit im Fleisch der Tiere an.

Vegane Ernährung ist teuer.

Die hauptsächlichen Bestandteile und Nährstoffquellen der veganen Ernährung sind Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte und diese sind deutlich günstiger als die meisten tierischen Produkte, besonders wenn darauf geachtet wird, dass das Obst und Gemüse saisonal und regional sind. Was wirklich teuer an einer veganen Ernährung ist, sind vor allem die Ersatzprodukte wie veganer Käse oder veganer Wurstaufschnitt.

Eine vegane Ernährung schont die Umwelt.

Die Wahl der Lebensmittel beeinflusst die Auswirkungen auf die Umwelt genauso wie andere Bereiche im Leben. Die vegane Ernährung tut besonders der Luft, dem Wasser und dem Land gut. Der CO₂-Ausstoß für die Fleischproduktion ist fast fünf-mal höher als der von Gemüse. Dasselbe gilt auch für die Auswirkungen der landwirtschaftlich benötigten Fläche für das Futtermittel, welches in der Massentierhaltung verwendet wird. Ein beängstigender Unterschied zeigt jedoch der Trinkwasserverbrauch auf 1000 kcal Lebensmittel. Während Hülsenfrüchte etwa 30 Liter Wasser für Nahrungsmittel mit 1000 kcal benötigen, wird für die Rindfleischproduktion mit dem gleichen Energiewert über 400 Liter aufgewendet.

Vegan kochen fördert die Kreativität und Bewusstsein in der Küche.

Die Suche nach Rezepten mit nicht tierischen Produkten kann besonders am Anfang zeitaufwendig und zermürbend sein. Backrezepte verwenden manchmal Produkte zum Ersatz von Eiern, von denen man noch nie gehört hat und auf den ersten Blick und vielleicht auch zweiten Blick teuer erscheinen. Doch es findet sich immer eine günstigere Variante. Die Alternativen pflanzlicher Produkte als Ersatz zu verwenden scheint endlos. Jeden Tag kann man mit etwas Recherche nach neuen Rezepten forschen. Geschmackstechnisch wird auch in der fleischlichen Küche viel mit Gewürzen gearbeitet, daher können viele Gerichte mit Ersatzprodukten und den richtigen Gewürzen nachgekocht werden.

Auch wenn die Überwindung bei vielen von euch vielleicht fehlt, von null auf hundert vegan zu werden, sollte dieser Artikel zum Nachdenken anregen, nicht vielleicht an manchen Stellen auf tierische Produkte zu verzichten und in den wöchentlichen Gerichten ein veganes Rezept einzubringen.

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