Vegane Ernährung als Student in Rostock

Von Justus Binnewies // Illustration von Luca Butt

‚Vegan sein ist eine Essstörung‘ oder ‚Ein echter Mann braucht Fleisch.‘ sind einige der Sprüche, denen man als vegan lebender Student in Rostock nicht ausweichen kann. Sie spiegeln eine verbreitete Auffassung wider, die oft ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Vorteile einer veganen Lebensweise geäußert wird. Die Beweggründe für eine pflanzenbasierte Ernährung sind vielfältig und reichen von ethischen Aspekten über gesundheitliche Benefits bis hin zum Umweltschutz. Doch über solche positiven Aspekte hinauszublicken, scheint manchen schwerzufallen.

Trotz dessen zeigt ein Blick auf die Regale der Rostocker Supermärkte ein ermutigendes Bild: Das Sortiment an veganen Produkten ist in den letzten Jahren merklich gewachsen. Nicht jedes vegane Fleischersatzprodukt kann geschmacklich mit seinem fleischbasierten Pendant konkurrieren, auch preislich, wenn man die veganen Alternativen mit Billigfleisch vergleicht. Wer auf eine vegane Ernährung umsteigt, sollte daher den Geschmack von Pflanzen zu schätzen wissen, denn sich ausschließlich von Ersatzprodukten zu ernähren, ist keine gute Lösung. Trotzdem gibt es einige Produkte, die sich abheben und sogar bei Nicht-Veganern beliebt gemacht haben. Hafermilch, zum Beispiel von Alpro, ist eine ausgezeichnete Alternative zu herkömmlicher Milch. Empfehlenswerte Fleischersatzprodukte gibt es von Herstellern wie Rügenwälder Mühle, die exemplarisch schmackhafte Schinkenspicker anbieten, oder LikeMeat, deren Sortiment leckere LikeChicken- oder LikeDöner-Alternativen umfasst.

In den Mensen Rostocks findet sich täglich eine Auswahl an veganen Gerichten. Hier ist das Angebot oft preislich vorteilhaft für diejenigen, die sich pflanzenbasiert ernähren. Besonders hervorzuheben ist das aufmerksame und gut informierte Personal in den Mensen, das sich oft sogar merkt, welche Stammkunden vegan essen.

Außerhalb der Universität verdienen besonders zwei Lokale eine Erwähnung. ‚Vegangster‘ ist vielen für den besten veganen Döner bekannt. Doch auch das ‚Küche des Friedens‘ überzeugt mit außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen und einer vielfältigen Auswahl an veganen Dönervariationen. Beide bieten ein alternatives Ambiente, das in Rostock sonst eher selten zu finden ist.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass, obwohl sich einige noch gegen den Trend wehren und die Fleischersatzprodukte in Supermärkten oft noch verbesserungsfähig sind, die vegane Ernährung in Rostock – sowohl in Lokalen als auch in den Mensen – etabliert ist und die Nachfrage in Zukunft wohl weiter steigen wird. Für Studierende, die einen veganen Lebensweg einschlagen möchten, bietet die Stadt viele unterstützende und schmackhafte Möglichkeiten.

4 Comments on “Vegane Ernährung als Student in Rostock”

  1. Irgendwie ein interessanter Artikel. Die positive Darstellung von Rostock stört mich aber. Das vegane Angebot in Rostock ist in vielen Supermärkteketten (gerade den Discountern) sehr ernüchternd. Aber auch in Stadtteilen welche nicht die KTV sind, ist mir außer der Grünen Kombüse nicht wirklich auch nur ein weiterer rein veganer Gastronomiebetriebe bekannt. Wenn man über vegan-freundliche Ketten redet, dann kann als positiv Beispiel Peter Pane genannt werden. Eine sehr interessante Entwicklung ist vielleicht auch der vegane Backfisch, der in der Warnemünde Promenade erworben werden kann.
    Vielleicht noch zum Mensabetrieb und vegan/vegetarischen Produkten. Hier wäre es interessant gewesen kritisch zu betrachten was der (isst :D) Stand ist und wie wir da vielleicht im Vergleich zu anderen Mensen so stehen. Interessant hier wäre vielleicht auch die Mensaumfrage gewesen, in welcher zu sehen ist, dass die Nachfrage an vegan/vegetarischen Produkten von 2019 zu 2022 schon deutlich zugenommen hat. Generell wäre ein Artikel zur Mensa was das Thema veganes/vegetarisches Angebot allein angeht bestimmt sehr spannend. Vor allem wenn man vielleicht uch Klimaschutz und Nachhaltigkeitsziele dazu betrachtet. Allen in allem aber trotzdem danke, dass man sich dem Thema widmet.

    1. Hallo rosarotereichelhäher, danke für deinen ausführlichen Kommentar zu unserem Artikel. Da der Artikel von einem freien Autor geschrieben wurde, kann ich nicht explizit auf deine Fragen eingehen, da es natürlich subjektive Wahrnehmungen sind. Allgemein finde ich dein Interesse rund um das Thema sehr schön! Falls du Interesse hast einen eigenen Artikel diesbezüglich zu schreiben, sind wir immer dafür offen und freuen uns über interessierte Student:innen, die ihre Erfahrungen teilen möchten. Falls diesbezüglich Interesse besteht, kannst du mir gerne eine Mail schicken: heuler.uni@uni-rostock.de

      LG
      Arian vom Uni Ressort

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