Sommer, Sonne, Festival – mein erster Festivalbesuch

Von Joanna Fackendahl // Illustration von Josephin Bauer

Der Sommer beginnt und das bedeutet für viele junge Menschen und Studis auch, dass die Festivalzeit wieder ansteht. So auch für meine Freunde und mich. Wir haben uns dazu entschieden, das verlängerte Pfingstwochenende zu nutzen und wie knapp 30.000 andere Menschen zum Sputnik Spring Break zu fahren. [1]

Als ich am Freitag angekommen bin, hatte ich das Glück, dass unser Camp bereits aufgebaut war. Ein Teil meiner Freunde konnte bereits einen Tag früher anreisen und so unsere zwei Pavillons und drei Zelte aufbauen. Sie mussten auch eine Diskussion mir der Security über sich ergehen lassen, die darauf bestand, dass das Nutella-Glas nicht mit auf das Gelände darf. Also blieb uns nichts anderes übrig, als die gesamte Festival-Zeit über die Nutella aus einer Brotdose zu essen.

Direkt nach meiner Ankunft wurden dann die Fischerhüte aufgesetzt und um einen Freund zu zitieren: “Jetzt seid ihr da, ab in den Moshpit!”. So sahen wir gleich am ersten Abend Nina Chuba, Finch und Robin Schulz, ein guter Start in ein ebenso gutes Wochenende.

Nach etwa drei Stunden Schlaf ging dann auch der Samstag genau so los, wie der Freitag aufgehört hat: mit lauter Musik und betrunkenen Menschen. Als wir dann richtig wach waren, haben wir uns auf zum täglichen Spaziergang gemacht, 25 Minuten hin zu den Toiletten und Duschen und wieder zurück. Es überrascht wohl keinen, dass ich so täglich fast 28.000 Schritte gegangen bin. Jedoch wurde es auf diesem Weg nie langweilig, überall saßen feierwütige Personen, die zum Mitmachen aufriefen. Häufig taten sie das auch mit Hilfsmitteln, die die Stimmung lockerten, daher waren Dinge wie ein Trampolin, ein Glücksrad oder eine Wegsperre, die man nur durchqueren durfte, wenn man Bier trichterte, nichts Ungewöhnliches. Auch wir haben uns an den Weg gesetzt und mit einer Seifenblasenpistole für eine kurze Erfrischung und schöne Fotos gesorgt. Tagsüber spielten wir aber auch Kartenspiele oder bastelten uns Armbänder, am häufigsten fand man uns aber im See, denn hier konnte man sich am besten von den hohen Temperaturen abkühlen.

Später, nach einem typischen Abendbrot wie Toast oder Nudeln mit Pesto, machten wir uns wieder hübsch. Diesmal benutzen wir viel Glitzer, so viel, dass einer meiner Freunde einen pinken Glitzerbart hatte. Ich persönlich finde ja, dass das der perfekte Einstieg in eine Festivalnacht ist, besonders wenn an diesem Abend HBz, Alligatoah und Kraftklub auftreten. Vor allem der Auftritt von Kraftklub bleibt mir im Gedächtnis, denn die gesamte Band ist von der Bühne in die Zuschauermenge gegangen und hat dort zwei Songs gespielt. Die Fans, die neben ihnen standen, sind in die Hocke gegangen, so konnte jeder etwas sehen. Die Stimmung in diesem Moment war wirklich etwas ganz Besonderes.

Aber auch dieser Tag ging vorbei und so brach unser letzter Sputnik-Tag an. Vor dem Mittag waren wir noch im See und haben dort drei Niederländer kennengelernt, die an einem der Imbisse arbeiteten. Wir haben uns alle auf Englisch und mit Händen und Füßen verständigt, aber es irgendwie trotzdem geschafft, uns gegenseitig Trinksprüche beizubringen. Wusstest du, dass sich Niederländer auch sehr intensiv beim Anstoßen in die Augen gucken? Sie tun das übrigens aus ähnlichen abergläubischen Gründen wie wir.

Dann haben wir alle noch ein letztes Mal zusammen gekocht, wobei wir mit einem Stück Küchenpapier, das irgendwie in die Flamme vom Campingkocher gekommen ist, fast unser Camp abgefackelt haben. Man kann es kaum glauben, aber nur eine Adilette und ganz viel Willenskraft hat uns davor bewahrt.

Kurz nach diesem Fiasko begann auch schon das große Packen, da wir direkt nach dem letzten Auftritt abreisen wollten, um den Stau morgens zu vermeiden, wenn alle abreisen wollen. Danach gingen wir ein letztes Mal zu den Stages, um Gestört aber Geil und Peter Fox zu sehen und unser Wochenende ausklingen zu lassen. Schließlich saßen wir um 3 Uhr nachts in unseren Autos und haben die Heimfahrt angetreten.

Was würde ich bei meinem nächsten Festivalbesuch besser machen?

Bequemere Schuhe! Kein gutes Outfit dieser Welt ist es wert, 3 Tage lang mit Blasen an den Füßen zu feiern. Außerdem würde ich mir eine Wärmflasche für die Nacht einpacken, ich habe wirklich unterschätzt, wie kalt es werden kann und musste mit drei Lagen Kleidung schlafen.

Trotzdem hat mir das Wochenende sehr gut gefallen, das Wetter und die Musiker waren super und ich hatte viel Spaß mit meinen Freunden. Mehr kann man sich von einem Festival doch gar nicht wünschen. Ich kann nur so viel sagen: Der nächste Festivalbesuch ist bereits in Planung!

[1] MDR: Ein “fantastisches Event” mit MDR-Beteiligung: Der SPUTNIK SPRING BREAK 2023 (https://www.mdr.de/presse/unternehmen/presseinformation-sputnik-spring-break-festival-100.html) [Letzter Zugriff: 05.06.2023]

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