Lach- und Sachgeschichten mit den AStA-Referierenden – heute Julius Richert

©Friederike Schulz

von Carolin Grub.
(Interview vom 26.03.2020 – natürlich über die digitalen Möglichkeiten)

Liebe Leser*innen,
heute stellen wir Euch Julius Richert vor, der Mann für Geld und Zahlen.

Caro: Hallo Julius, vorweg schon einmal vielen Dank für das Interview! Aber stell Dich doch erstmal kurz vor.

Julius: Ich bin Julius, 18 Jahre alt und studiere seit 2018 Gymnasiallehramt für Informatik und Chemie. Im AStA bin ich seit Oktober 2019 als Finanzreferent tätig.

Caro: Woher kommst Du ursprünglich? Was ist das Verrückteste an Deiner Heimatstadt und würdest Du gerne irgendwann wieder dort leben?

Julius: Geboren bin ich in der Nähe von Bautzen in Sachsen, aufgewachsen in Waren an der Müritz. Im Winter ist das ein ziemlich verschlafenes Städtchen, im Sommer eine Tourist*innen Hochburg. Wahrscheinlich würde ich deswegen auch nicht dort leben wollen – im Winter ist gar nichts los, im Sommer viel zu viel.

Caro: Was hat Dich damals nach Rostock gezogen? Was hat Dir hier besonders gefallen?

Julius: Mir war eine Uni in der Nähe zum Meer wichtig. Die mecklenburgische Ostseeküste kannte ich schon vorher, so dass das eine naheliegende Entscheidung war. Außerdem wirkte Rostock als mittlere Großstadt auf mich einladender, als eine Megastadt, in der man als Zugezogener auch schnell „verloren geht“.

Caro: Du studierst ja zwei Fächer, die nicht jedem so unbedingt gut gefallen. Beschreibe mal Deinen Studiengang mit 3 Worten!

Julius: Naturwissenschaft, Technik, Pädagogik.

Caro: Sehr präzise! Seit wann bist Du denn jetzt aber beim AStA? Wie bist Du dort hingekommen?

Julius: Ich war Teil des Wahlausschusses 2019, den Sara, die jetzige AStA-Vorsitzende, geleitet hat. Dort konnte ich ein bisschen in die HoPo reinschnuppern und Sara hat mir danach geraten, mich zur neuen Legislatur für ein AStA-Referat zu bewerben.

Caro: Was gehört denn dabei genau zu Deinen Aufgaben als Finanzreferent beim AStA?

Julius: Als Finanzreferent bin ich zuständig für alles, was mit Geld zu tun hat. Ich muss für das Jahr einen Haushaltsplan erstellen, der festlegt, wofür unser Geld ausgegeben wird. Im Tagesgeschäft muss ich dann alle Rechnungen, Personalkosten und Einnahmen den verschiedenen Haushaltsposten zuordnen und kontrollieren, dass wir nicht zu viel Geld ausgeben und nur für die richtigen Dinge. Unsere Ausgaben finanzieren wir durch die Beiträge von allen Studis (derzeit 11€/Semester) und dem Zuschuss für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes (kurz: Wohnsitzprämie). Außerdem verwalte ich die Finanzen der Fachschaftsräte und des heulers und bin für die Abrechnung der externen Projektförderungen zuständig.

Caro: Auch wenn Du viel mit dem administrativen Bereich des AStA´s zu tun hast, spielt das politische Engagement ja dennoch eine wichtige Rolle für Dich. Gab es eine Person in Deinem Leben/näheren Umkreis, die Dein politisches Verständnis und/oder Deine Meinung maßgeblich beeinflusst hat?

Julius: Ich kann es nicht konkret benennen, aber ich denke schon, dass mich meine Eltern mit ihren Wertvorstellungen geprägt haben, auch wenn meine eigenen Vorstellungen sich mit der Zeit als etwas progressiver herausgestellt haben, was ja bei einem Eltern-Kind-Altersunterschied auch normal ist. Trotzdem finden wir bei politischen Diskussionen nach wie vor einen gemeinsamen Nenner, was ich als sehr angenehm empfinde, gerade weil ich es von Freund*innen auch anders kenne.

Caro: Gab es denn vielleicht auch konkret eine Person des öffentlichen Lebens, die Dein politisches Verständnis und/oder Deine Meinung maßgeblich beeinflusst hat?

Julius: Spontan würde ich da Gregor Gysi benennen. Seine Idee eines demokratischen Sozialismus hat mich in meinen eigenen Anschauungen beeinflusst.

Caro: Gibt es daher auch einen politischen Bereich, der Dich persönlich weniger interessiert? (z.B. Wirtschaftspolitik, Außenpolitik etc.)

Julius: Wenn ich die Zeit finde, mich detailliert auseinander zu setzen, finde ich alle Bereiche spannend. Wenn die Zeit mal nicht ausreicht (was häufig genug der Fall ist), interessieren mich vor allem Geschehnisse in der Bildungs- und Sozialpolitik.

Caro: Über welche Nachrichtendienstleister informierst Du Dich denn über Politik? Liest Du die klassische Zeitung am Morgen oder machst Du alles eher digital? Welche Dienstleister würdest Du nie lesen und warum nicht?

Julius: Ich schaue selten Fernsehen, von Zeit zu Zeit schaue ich Nachrichtensendungen in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Außerdem verfolge ich den Instagram Account „news_wg“, der zu tagesaktuellen Themen Hintergrundinfos liefert und Details erklärt. Zusätzlich habe ein Digitalabo der „Zeit“. Nie lesen würde ich Zeitungen, die meinen politischen Ansichten zutiefst widersprechen, wie die „Junge Freiheit“ oder staatlich indoktrinierte Sender wie „Russia Today“.

Caro: Gibt es eine politische Richtung oder persönliche Ziele, die Du während Deiner Arbeit verfolgst? Wie versuchst Du diese umzusetzen?

Julius: Ich habe ein administratives Referat, da ist es eher schwierig, wenn nicht sogar Kontraproduktiv, in der Arbeit eine politische Richtung einzuschlagen. Nichtsdestotrotz beteilige ich mich in den Sitzungen mit meinen eigenen Ansichten. Mein persönliches Ziel für meine Arbeit ist, eine gute Organisation zu haben und auf die Einhaltung unserer Ordnungen zu achten und diese ggf. neu mitzugestalten, da ich glaube, dass das die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit der anderen Referate ist.

Caro: Gibt es denn Projekte, die man als Finanzreferent so planen kann?

Julius: Derzeit arbeiten wir an einer neuen Finanzordnung, die klarer formuliert ist und es unter anderem auch externen Antragsteller*innen noch einfacher macht, Anträge zu stellen. Außerdem laufen bereits die ersten Vorbereitungen für den Campustag, da gibt es auch vielfältige Aufgaben, die in meinen Bereich fallen. Ein anderes Thema, das mich beschäftigt, ist eine Steuer- und Wirtschaftsberatung für den AStA zu organisieren. Das klingt jetzt vielleicht nicht so spannend, ist aber wichtig, um in Zukunft noch organisierter arbeiten zu können.

Caro: Entspricht denn die Arbeit hier beim AStA bis jetzt Deinen ursprünglichen Vorstellungen? Und kannst Du Dir vorstellen, es noch für weitere Legislaturen zu machen?

Julius: Die Arbeit entspricht meinen Vorstellungen und auch wenn ein hoher Zeitaufwand dahintersteckt, macht sie mir auch großen Spaß. Ob ich für eine weitere Legislatur antrete, entscheide ich, wenn es soweit ist. Das hängt auch davon ab, wie sich das auf meine Prüfungen auswirkt.

Caro: Gibt es denn noch andere HoPo-Gremien oder Hochschulgruppen, in denen Du aktiv bist?

Julius: Ich bin außerdem seit meinem ersten Semester im FSR Informatik.

Caro: Wo siehst Du Dich als Studierender in 5 Jahren und wo siehst Du vielleicht die Hochschulpolitik in 5 Jahren?

Julius: In fünf Jahren habe ich vermutlich mein Studium beendet und befinde mich in einem hoffentlich nicht noch mehr zusammengekürztem Referendariat irgendwo in MV. Ich hoffe, dass in fünf Jahren der Kampf um jeden Euro und jede Stelle mit dem Land ein Ende gefunden hat und die Universität ein breites, studierbares Studienangebot zur Verfügung stellen kann und auch der Lebensraum Hochschule weitere Möglichkeiten rund um das Kernstudium bietet.

Caro: Wenn Du mal neben der Arbeit beim AStA und dem Studium noch etwas Zeit hast… Theater oder Kino?

Julius: Eigentlich besuche ich gerne beides, aufgrund von eigener Faulheit und des Kartenpreises bin ich dann doch häufiger im Kino als im Theater.

Caro: Gibt es denn auch Filme, die Du schon mehr als 5x gesehen hast?

Julius: Die „Zurück in die Zukunft“-Trilogie!

Caro: Netflix oder Feiern?

Julius: Netflix!

Caro: Welche Serie schaust Du zurzeit?

Julius: „Haus des Geldes“, zum zweiten Mal, um mich auf Staffel 4 einzustellen.

Caro: Die Vorfreude steigt auf jeden Fall! Wie sieht‘s aus mit Podcast oder lieber Musik?

Julius: Zu großen Teilen Musik, in den richtigen Augenblicken aber auch mal ein Podcast.

Caro: Hast Du einen Lieblingspodcast? Und welche Musik hörst Du dann am liebsten?

Julius: Mein Lieblingspodcast ist der „Harry Podcast“ von coldmirror, da der sehr selten erscheint, weiche ich gerne auf viele weitere Podcasts aus, z.B: „Alles gesagt“, „Talk-o-mat“ oder „Herrengedeck“. Ich habe einen sehr breiten Musikgeschmack. Wenn ich es unbedingt in Genre einordnen muss, würde ich es unter Pop, Indie, Rap und Jazz verbuchen.

Caro: Auf jeden Fall sehr interessante Vorschläge! Das Jahr ist ja jetzt noch gar nicht so alt. Was hältst Du da von Vorsätzen? Was sind Deine Vorsätze für 2020?

Julius: Vorsätze sind immer ein gutes Mittel, sich neuen Schwung zu verschaffen, ob die Frist immer Silvester sein muss, ist eine andere Sache. Ich habe mir für 2020 vorgenommen, meine Zeit bewusster zu nutzen und das in jeder Hinsicht, also in meiner Freizeit, dem Ehrenamt oder dem Studium.

Caro: Was wäre Dein Wunsch für 2020 für die Kommunalpolitik, Bundespolitik, globale Politik?

Julius: In der Kommunalpolitik wünsche ich mir eine gemeinsam erarbeitete Lösung der Wohnungsnot. Nicht nur, aber auch für Studierende.
Auf Bundesebene hoffe ich auf eine Politik, die sich mehr um die Inhalte kümmert und weniger um Personalfragen.
Ein großes Ziel der globalen Politik sollte das gemeinsame Arbeiten an wissenschaftlich-fundierten Klimazielen sein.

Caro: Das nenne ich doch mal ein klares Statement zum Ende unseres kleinen Interviews!
Danke für den kleinen Einblick in das Leben eines Finanzreferenten.

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